Sonntag, 3. September 2023

Unsere Motivation zum Lesen

Bei unseren Treffen und Besuchen vor Ort hören wir seit einigen Jahren Ausdrücke wie „Lesen ist nicht mehr wie früher“, „Jugendliche wollen nicht mehr lesen, sie sind nur noch am Handy“. Das macht mich traurig, nachdenklich, aufmerksam.
Ich glaube, dass Fernsehen, WhatsApp und Mobiltelefone nicht in Konkurrenz zum Buch stehen: Sie sind einfach andere Kommunikationsmittel. Und dass bis auf wenige Ausnahmen niemand ein Buch auf dem Handy liest.
Dies gibt uns die Möglichkeit, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und das Buch als Werkzeug und festen Begleiter auf unseren Wegen neu zu bewerten.
Im August wurde ich in eine Schule in Sucse, Sócota, Cutervo eingeladen. Dort haben wir eine ländliche Bibliothek in einer Bildungseinrichtung, die erst Anfang des Jahres eröffnet wurde. Verantwortlicher ist Abel Vásquez Saucedo, ein geschickter Koordinator, der sich seit langem engagiert und auf eine langjährige Erfahrung als Motivator des Lesens zurückblickt.
Wir begannen den Tag mit einigen Spielen und Dynamiken, um „das Eis zu brechen“, die Schüler kennenzulernen und ihr Interesse an Büchern einzuschätzen. Und wir waren überrascht von der Stimmung dieser Studierenden: Niemand wurde außen vor gelassen, alle wollten mitmachen, alle waren aufmerksam und arbeiteten mit großer Begeisterung mit.
Anschließend leitete Abel einen Lesekreis mit Schülern und Lehrern, bei dem er das Buch „Die Rede des Häuptlings Seattle“ verwendete. Wir freuten uns wieder einmal über die aktive Teilnahme und den Einsatz aller. Es war ein sehr angenehmer Tag und ich kann nur bestätigen: Wenn wir mit Begeisterung und Vorbereitung das Lesen fördern, verbreiten wir die Leidenschaft für Bücher. Das versuchen wir in unseren Bibliotheken zu erreichen.
Rita Mocker
 

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