Samstag, 1. Juli 2023

Heute lernte ich Alfredo Mires kennen

Am 26. Mai war ich in der öffentlichen Bibliothek in Medellín, Kolumbien und diskutierte über das Cajamarca-Bibliotheksnetzwerk und das Erbe von Alfredo Mires Ortiz. Es fühlte sich an wie ein Familiengespräch, bei dem die ganze Familie zusammenkommt, um den Weisesten zuzuhören, die Geschichten über diejenigen erzählen, die jetzt an einem besseren Ort weilen, die aber in Seele und Geist stets bei uns sind.
In diesem Fall war Rita Mocker die weise Person, die von ihrer Arbeit und ihrem Leben berichtete. Begleitet und unterstützt wurde sie von Mara Mires Mocker, ihrer Tochter.
Rita erzählte uns über die Freiwilligenarbeit, die weit mehr als nur Freiwilligenarbeit ist, es ist die Geschichte der Entstehung einer Familie: Wie alles mit dem starken Ideal eines englischen Priesters begann, der in Peru ankam, mit dem Wunsch, die Welt durch das Lesen und „diese sprechenden Steine“ für diejenigen zu verbessern, die weder Stimme noch Sichtbarkeit hatten. Sie lernten, wie Bücher als Werkzeuge genutzt werden konnten, um der Welt zu zeigen, dass dieselben Menschen auch viel zu lehren und zu vermitteln haben. Schließlich gelang das Erbe dieser wunderbaren Mission in die Hände von Alfredo Mires, zusammen mit Rita und ihren Kindern und allen Menschen, die seitdem geholfen haben, wurde es weitergeführt.
Die Art und Weise wie diese Geschichten erzählt wurden, gab einem fast das Gefühl, in einem Gespräch mit Alfredo selbst zu sein, und dass man in jedem Wort, das aus ihm herauskam, eine tiefe Empathie und Bewunderung für all seine Arbeit spürte: sein Engagement, seine Hobbys, seine Arbeit, seine Ideale, seine Liebe zu seiner Familie und seinem Volk und zu allem, was im Laufe der Zeit war, ist und sein wird.
Auf die gleiche Weise erzählte uns Rita einen Teil ihrer Geschichte. Eine starke Frau, die ebenso den Ruf verspürte, Menschen helfen zu wollen. Und voller Liebe wagte sie sich von Deutschland nach Peru, um ihrer Berufung nachzukommen. Sie ist diese mütterliche Figur, die alles in ihrer Umgebung wärmt. Dank ihr und ihrer Art, sich auszudrücken, fühlte sich dieses Gespräch so an, wie es sich anfühlte: wie ein Privatgespräch.

Aus Dankbarkeit für alles, teilten Mara und Rita mit uns das Andenritual, das in den Landschaften und Traditionen von Cajamarca praktiziert wird, um Mutter Natur und den Menschen, die uns umgeben und es geschaffen haben, zu danken. Es war der Moment, in dem alle Zuschauer des Gesprächs zu Teilnehmern wurden und wir uns durch ein gemeinsames Gefühl miteinander verbunden fühlten: Danke dafür.
Schließlich teilte Mara zusammen mit ihren Freunden eine künstlerische Darstellung in Form eines Tanzes, der sich wie eine Zusammenfassung und Materialisierung von allem anfühlte, was ich und alle Zuschauer im Laufe des Gesprächs dachten: ein Tanz, der die Essenz von Alfredo ausdrückte. Von den Farben in den Kostümen der Tänzer bis hin zu den Momenten und Situationen, die sie präsentierten. Gleichzeitig offenbarte der Tanz das große Talent der Tänzer und von Mara und verdeutlichte, wie wunderbar die Familie Mires Mocker ist.
Marco Beltran Perez
 
 

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